Wagners Randnotiz Bravo! Fernab vom Alleweltsbrei, den man sonst so heutzutage in kulturellen Einrichtungen geboten bekommt, erlebte ich heute Abend eine sehr gelungene Premiere des Einakters Die Unterrichtsstunde von Eugène Ionesco im Theater Neu-Ulm. Ein echtes Theatererlebnis, ein modernes Drama, herrlich absurd, nichts Oberflächliches. Ein tiefgründiges Theaterstück, das die Zuschauer von Minute zu Minute immer mehr in den Bann zieht. Eine Unterrichtsstunde, die zeigt, was Sprache möglich macht. Wer die Handlung des modernen Dramas kennt, diese 39. Unterrichtsstunde, die tödlich endet, genau wie all die anderen zuvor, wird nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil. Von Schmunzeln über Lachen bis hin zur beklemmenden Gefühlen, die durch Kathi Wolf als Schülerin, Heinz Koch als Professor und Torsten Ibach als Hausdiener erzeugt werden, bietet diese Inszenierung großartige Theaterunterhaltung. „Ich hab‘ Zahnschmerzen!“ wirkt noch lange nach, so auch die Worte zum Publikum. Wenn man gegen Ende des Stücks vom Hausdiener (im Original ein Hausmädchen) aufgefordert wird, aufzustehen. Eine Hymne ertönt. Der Hausdiener verleiht dem Professor, dem Massenmörder, eine Medaille und sagt: „Nehmen Sie das, da brauchen Sie nichts mehr zu fürchten. So ist es politisch.“ Eine Szene, die wie viele andere im Stück ganz stark sind. Mein besonderer Dank gilt Claudia Riese und Heinz Koch, dass sie dieses Stück in den Spielplan aufgenommen haben. Eine echte kulturelle Bereicherung für die Region.
Im Stück geht es darum, mit dem Publikum zusammen etwas zu entdecken. Eine bestimmte Haltung wird aufgebrochen, in dem eine neue Haltung auftaucht oder auftauchen will oder noch nicht aufgetaucht ist. Diesen Zustand beim Zuschauer hervorzurufen gelingt par Excellence. Sehr zu empfehlen! Auch der nette Austausch danach. :-)
Bitte, äußern Sie freimütig, was Sie uns zu diesem Stück zu sagen haben. Wir lesen auch gerne kritische Sätze, wenn - die Kritik begründet werden kann.
Wagners Randnotiz
AntwortenLöschenBravo! Fernab vom Alleweltsbrei, den man sonst so heutzutage in kulturellen Einrichtungen geboten bekommt, erlebte ich heute Abend eine sehr gelungene Premiere des Einakters Die Unterrichtsstunde von Eugène Ionesco im Theater Neu-Ulm. Ein echtes Theatererlebnis, ein modernes Drama, herrlich absurd, nichts Oberflächliches. Ein tiefgründiges Theaterstück, das die Zuschauer von Minute zu Minute immer mehr in den Bann zieht. Eine Unterrichtsstunde, die zeigt, was Sprache möglich macht. Wer die Handlung des modernen Dramas kennt, diese 39. Unterrichtsstunde, die tödlich endet, genau wie all die anderen zuvor, wird nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil. Von Schmunzeln über Lachen bis hin zur beklemmenden Gefühlen, die durch Kathi Wolf als Schülerin, Heinz Koch als Professor und Torsten Ibach als Hausdiener erzeugt werden, bietet diese Inszenierung großartige Theaterunterhaltung. „Ich hab‘ Zahnschmerzen!“ wirkt noch lange nach, so auch die Worte zum Publikum. Wenn man gegen Ende des Stücks vom Hausdiener (im Original ein Hausmädchen) aufgefordert wird, aufzustehen. Eine Hymne ertönt. Der Hausdiener verleiht dem Professor, dem Massenmörder, eine Medaille und sagt: „Nehmen Sie das, da brauchen Sie nichts mehr zu fürchten. So ist es politisch.“ Eine Szene, die wie viele andere im Stück ganz stark sind.
Mein besonderer Dank gilt Claudia Riese und Heinz Koch, dass sie dieses Stück in den Spielplan aufgenommen haben. Eine echte kulturelle Bereicherung für die Region.
Korrektur: 40. Unterrichtsstunde
LöschenVielen Dank für diese "Unterrichsstunde" - es hallt noch tagerlang nach.
AntwortenLöschenToll gespielt mit wunderbarer Wendung ..
AntwortenLöschenIm Stück geht es darum, mit dem Publikum zusammen etwas zu entdecken. Eine bestimmte Haltung wird aufgebrochen, in dem eine neue Haltung auftaucht oder auftauchen will oder noch nicht aufgetaucht ist. Diesen Zustand beim Zuschauer hervorzurufen gelingt par Excellence. Sehr zu empfehlen! Auch der nette Austausch danach. :-)
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